ACW “Saturday Night 22“
am 25.11.2006 im AC-Sportpark in Weinheim



Nach einer relativ kurzen Nacht begann mein Tag um sieben Uhr Morgens mit ein paar Quests in World of Warcraft. Ein paar Stunden später kümmerte ich mich um unser Equipment, d. h. bis Mittag war Pflege der Technischen Ausrüstung angesagt - und die hatte es mal wieder dringend nötig. Nach einen abschließenden Bad holten mich die üblichen Verdächtigen unseres Vereins ab. Die ersten Kilometer führten uns bei besten Herbstwetter und angenehmen zweistelligen Temperaturen auf die Heilbronner Autobahn, wo wir wieder einmal Zeuge unendlicher Geldverschwendung wurden. Gerade mal ein paar Kilometer vom Schwabach West entfernten Rasthof hat man nun bei Kammerstein einen weiteren gebaut – finanziert mit öffentlichen Geldern. Dafür kommt die nächsten 50 Kilometer keine Tankmöglichkeit mehr. Die Logik muß uns jemand erklären. Über die Spritpreise von durchschnittlich 1,18 € pro Liter Super konnten wir uns nicht beschweren – im Vergleich mit den Preisen vom Jahresanfang schon fast ein Schnäppchen.

Kurz vor Weinheim besuchten wir wie üblich unser italienisches Lieblingslokal "Piccolo Mondo" im Zähringer Hof in Hirschberg, wo wir nur schnell eine Kleinigkeit futtern wollten. Nur die Zutaten zu meinem Grillteller mußten allen Anschein nach erst erlegt werden. Aber bereits nach einer geringfügigen Wartezeit von nicht weniger als einer dreiviertel Stunde bekamen selbst wir unser Essen und mußten nicht weiter mit zusehen wie alle Gäste die nach uns kamen verpflegt wurden. Einzig die Zeit saß uns einmal wieder im Nacken, da der Einlaß bereits begonnen hatte. Und Ringfotografin Blackhart ist bisher noch nie zu spät zu einer Show erschienen. So sollte es auch diesmal sein. Nach dem Begleichen der Rechnung fuhren wir die kurze Strecke zur Halle in Rekordzeit und standen etwa fünf Minuten vor Showbeginn am Eingang.

Fast pünktlich kurz nach neunzehn Uhr begann “die Saturday Night 22“ mit einer kurzen Ansprache von Ringsprecher Tobi, nach verschiedenen weniger talentierten Wrestler-Micworks begann der erste Kampf um 19:15 mit Bernd Föhr vs. Matthias Treu. Rein technisch war der Opener nicht unbedingt schlecht, aber irgendwie zu langsam, die Jobbs und sonstigen Schläge kamen – wie auch bei einigen Folgekämpfen - mädchenhaft rüber. Wie fast nicht anders erwartet siegte letztendlich Bernd Föhr - in diesem Fall ganz klar der wrestlerisch Bessere.

Als nächstes überraschte uns Team B´n`B (Boombastic & Bam), die sich dem Publikum mit neuem Outfit nebst Maskerade quasi als "Black Devils" im schwarzen Fledermaus-Umhang präsentierten. Um das Horrorszenario glaubhaft zu gestalten hatten sie Melzi im Schlepptau, die sich als Vallet "Faith" nennt und u. a. besonders mit ihrer gespielten (?) Aroganz das Team komplettierte. Ihr oberweitenbetonenter Outfit nötigte mich zu der (etwas zu laut geratenen) Bemerkung "Melzi macht jetzt Knödelwerbung" (kurzer Lachanfall bei den Zuschauern in meiner Umgebung) und prompt kam für ein Heel-Vallet korrekt der Konter "Du wärst ja froh wenn Deine Freundin so große hätte" zurück - ich fast vor lachend unter dem Stuhl gefallen und meinte nur "ey, die steht hinter Dir am Ring (mit der Kamera)" - Vergleich unnötig ;-)))). Dank diverser Eingriffe und Ablenkungsmanöver von Faith und natürlich der hervorragenden Ringleistung von Bombastic siegte B´n`B letztendlich auch gegen die nicht geringer talentierten Greg Fury & Phoenix.

In einen Last Man Standing Match ohne erwähnenswerte Höhen und Tiefen besiegte The Gangsta unseren Publikumsliebling Farmer Joe durch Luch und Betrug. Als der Gangsta bereits ziemlich am Ende war verließ er kurz die Halle und statt seiner trat ein völlig anderer Gangsta in Erscheinung, dessen verräterische langen roten Haare die Maske nicht verbergen konnte. Dieser gab Farmer Joe den Rest und kurz vor der Siegererklärung tauschten die beiden Gangsta wieder die Rollen. Und "völlig unerwartet" kam kurz danach Fireangel, Manager vom Gansta, mit seinem uns liebgewonnenen Vallet FLAME zum Ring - welch eine Überraschung! Darauf haben wir drei Jahre lang gewartet! Ich denke, Flame ist das charmanteste und damit auch beliebteste Vallet das die ACW jemals hatte – und so wie es scheint: wieder hat. Und was den zweiten Gangsta anbetrifft, so gibt es seit diesem Kampf für uns den "Firegangsta" bzw. den "Gangstaangel" ;-))).

Argjend Qufaj & Flash Christian besiegen im anschließenden Tag Team Match Latexanhänger "Sensational Superstar" Alex May und Kofferträger Boris im ersten überdurchschnittlichen Match des Abends, d. h. spätestens hier tauten auch die letzten Zuschauer endlich auf.

15 Minuten Pause und Zeit zum Ratschen - okay, alle Fans mal ausnahmsweise die gleiche Meinung: letztes Match vor der Pause super, der Rest zuvor trotz Bemühungen der Aktiven teilweise etwas langweilig.

Als nach der Pause wieder dieselbe Gruppierung zum Ring marschierte wie vor der Pause rümpften wir erst einmal die Nase, wurden aber positiv überrascht, da Flash Christian und Genosse Boris wirklich alles gaben -> Sieger: Flash Christian. Und sofort waren wir uns wieder einig, das dies bisher der beste Kampf des Abends war.

Im Mainevent besiegen Toby Nathland & "Misfit" Jorge Castano die beiden Großmäuler "The Wonderkid" Jonny Storm & Pierre "Booster" Fontaine. Letzterer liegt uns nach seiner dummen Bemerkung über Deutsche Fans die aus Trotz die Deutsche Nationalhymne anstimmten besonders schwer im Magen: (frei übersetzt) "Das ist die gleiche Hymne mit der Eure Vorfahren schon Millionen Menschen umgebracht haben". Pierre - YOU SUCK!! Wenn jemand wrestlerisch nicht mehr auf der Höhe ist und zu keiner vernünftigen Ringarbeit mehr imstande ist muß er sich anscheinend mit Dummlall profilieren. Auch Jonny Storm haben wir wrestlerisch schon anders erlebt, d. h. er bringt zumindest unserer Meinung nach geringfügig weniger Ringleistung als noch vor wenigen Jahren, ist aber trotzdem noch schön anzusehen. Nur seinen “Wonderworld“-Move - _DIE_ Herausforderung für jeden Ringfotografen - haben wir vermißt.

Das war´s auch schon wieder und auf die nächste ACW-Show dürfen wir uns freuen, da bereits ein Ladder Match Nathland vs. Storm angekündigt wurde. Während Zuschauer noch Fotos mit einigen Aktiven schossen oder die Auslagen am Merchendises-Stand studierten holte ich schon mal mein Notebook um die Fotos des Abends auf CDs zu brennen. Nachdem die gewünschten Datenträger gebrannt und an ihre Besitzer ausgehändigt waren stellten wir fest, dass wir mal wieder die letzten Besucher waren. Aber kein Wunder - Rüdiger hatte auch schon mehrmals aufgerufen die Halle zu verlassen, da die Abbauarbeiten bevorstanden. Um nicht noch länger im Weg zu stehen verabschiedeten wir uns von allen die wir kannten und räumten das Feld.

Mit allen Mitfahrern und vollständigen Equipment an Board fuhren wir los. Bisher war alles glatt gegangen - irgendwie zu glatt für den typischen Besuch einer Euro-Show. Aber das sollte sich bald ändern. Am Autobahnkreuz Heidelberg war "unsere" Spur gesperrt und die Absperrung nötigte uns über eine unbekannte Ausfahrt auf die A656 in westliche Richtung - und das ohne Umleitungsbeschilderung oder sonstigen Hinweisen. Zum "Glück" hatten wir unser Navi an Board, welches uns über unbekannte Straßen navigierte - bis die Weiterfahrt wieder genau an derselben Absperrung endete - *scheiße!*. Als uns das Navi irgendwann zum dritten mal narrte beschlossen wir die Heimfahrt selbst in die Hand zu nehmen - alles auf fremden Straßen und wir hatten absolut keinen Blick wo wir waren. In einer Aral in Heidelberg war das Problem mit er gesperrten Autobahn allseits bekannt und man schickte uns nach Wiesloch und dort schmissen wir wieder unser Navi an das den restlichen Heimweg - oh Staune - ohne eine Fahrt über das Autobahnkreuz Heidelberg fand.

Als wir ein paar Kilometer nach dem Rasthof Kammerstein die Ausfahrt Schwabach West nahmen erblickten wir bereits unser After-Show-Domizil "Bonnies Diner" neben der Aral bzw. Schräg gegenüber des McDonalds (Hallo Tobi! - den McDonald-Turm kann man nicht übersehen!) wo wir uns zu einer kleinen Rast niederließen bevor wir die restlichen dreißig Kilometer in Richtung Nürnberg anpackten. Zuhause überflog ich nur noch kurz unsere Fotos, schmunzelte zufrieden, danach war wie üblich Nachtruhe angesagt, womit das Ende dieses Tourberichts einmal wieder erreicht ist.


Geschrieben und verantwortlich: Robby Ventura