ACW - Saturday Night
am 01.02.03 in der Pestalozzihalle in Weinheim

Die erste Show im neuen Jahr - und das [...für Wrestlingbegriffe...] auch noch quasi gleich um die Ecke?? - "Dragonhearts are rolling on"! Nachdem nicht jeder arbeitsfreien Samstag hatte und ich mal wieder in der Badewanne zu lang den Schlaf des Gerechten hielt, waren wir gezwungen, erst so gegen 15:00 Uhr loszufahren - und das bei matschigen Verkehrsverhältnissen, die ihresgleichen suchten. Nachdem sich die Fahrt als sehr anstregend erwies und wir eh´ schon spät dran waren, fuhren wir auch gleich noch an der verkehrten Ausfahrt raus ("Den Wasserturm da rechts hab´ ich noch nie bei einer Fahrt nach Weinheim gesehen"). Nach einer Blindfahrt fanden wir uns eine viertel Stunde später in Heidelberg wieder statt in Weinheim. Also zurück auf die Autobahn, grob in Richtung Darmstadt gefahren und irgendwann auf der richtigen Straße in Richtung Weinheim gelandet. Dort fanden wir auch die nach dem italienischen Gelehrten Pestalozzi benannte Schule und gleich davor einen passenden Parkplatz - den müssen sie extra für uns reserviert haben :-).

Als wir die Halle um ca. 17:45 betraten waren leider die Plätze in der ersten Reihe schon besetzt, aber in der zweiten Reihe saß man auch bequem. Hin und wieder sah´ man Ulf Hermann mit seinen Papi und ein paar andere Rookies. Bis Showbeginn füllte sich die etwas kühle Halle mit etwa 150 Personen. Der Ringsprecher - angekündigt als amerikanischer Wrestlinexperte - war vielleicht nicht jedermanns Sache, denn sein englisch verstand man wirklich nur, wenn es in der Halle still war und man genau hinlauschte. Zu den Kämpfen:

Toby Nathland vs. Mr. Boombastic:

Ein (mehr als) durchschnittlicher Opener, bei dem Toby zeigte, was in ihm steckt. Was wir zu sehen bekamen waren teilweise schöne Highspots sowie astreine Basics. Zu guter letzt gewann Toby durch Pinfall und sorgte damit für einen aufgebrachten Bombastic, der sich nach seiner Niederlage mit einen Klappstuhl bei ihn und Ref Diether revanchierte.

Danach kam G.E.I.L. in den Ring gelatscht und erklärte auf hirnrissige Weise, daß er einen GEIL-Club gegründet hat - und das, obwohl es die fetten und häßlichen Menschen von Weinheim eigentlich nicht verdient hätten - so seine Worte. Noch hirnrissiger wurde es, als er ausgerechnet Wildman in den Ring kommen ließ, um ihn Tanzunterricht zu geben. G.E.I.L. tanzte arschwackelnder weise irgend etwas schwul vor und der Wildman sollte es nachtanzen. Dieser versaute ihn jedoch ein wenig die Show, worüber G.E.I.L. etwas erbost war und ihn mit dem German-Title niederstreckte ::-).

Iceman vs. Master-J

ja ... vielleicht nicht gerade die beste Zusammenstellung für einen Kampf. Besser wäre vielleicht gewesen, Iceman gegen Eric Schwarz in den Ring zu stellen, aber okay ... wir mußtens akzeptieren. Iceman wußte das Publikum mit lustigen Sprüchen zu unterhalten. Das Match selbst war etwas eintönig und wurde nach einen Tombstone auch schnell von Iceman beendet. Dieser erklärte den Publikum, daß er 800 Kilometer gefahren sei und es von der ACW als Frechheit empfinde, gegen einen solch schwachen Gegner gestellt zu werden. Gleichzeitig bat er um einen gleichwertigen Gegner, sollte er nochmal gebookt werden.

Ahmed Chaer / Flying Dragon vs. $wiss Money Holding.

Ein ausnahmsweise leider nur durchschnittliches Match, bei dem die $wiss Money Holding Ego-Probleme zeigte - zumindest vermieden sie es (unabsichtlich?), ihre Gegner gut aussehen zu lassen, so daß Ahmed und Flying Dragon komplett auf sich selbst gestellt waren, sich jedoch gegen ihre aroganten Gegner oft gut durchsetzten. SMH zeigte viele gute Double-Moves. Wie man(n) es kennt, setzte die SMH irgendwann den mitgebrachten Koffer ein, um sich diverse Vorteile zu schaffen. Das ausgerechnet Heel-Ref Norbert Pusch dies erkannte und das Match beendete war ein Wunder - ansonsten ist er doch eher bekannt als Vorreiter linker Aktionen - wir haben ja nur noch darauf gewartet, daß ihm beim 3count - wie gewohnt - die Schulter einschläft.

(PAUSE)

3-way-dance Matt Summers vs. Andy Douglas vs. Jose Lopez:

Irgendwie machte Andy (von den ich gute bis sehr gute Leistung gewohnt bin) auf mich einen angeschlagenen Eindruck. Irgendwie mußte er Probleme mit einen Knie haben, was dazu führte, daß er versehentlich ein paar Aktionen upfuckte, jedoch alles erdenkliche Tat, um den Kampf fortzusetzen. Matt Summers, den ich zum ersten mal im Ring sah und der in etwa den Body von Christian Eckstein hat (nur noch etwas größer), machte vom wrestlerischen her einen guten Eindruck, verlor aber gegen den leicht unterernährt wirkenden Jose Lopez nach einen 450-Grad-Splash.

"The Wildman" vs. G.E.I.L

Eigentlich von Anfang an ein leichtes Spiel für G.E.I.L., denn wrestlerisch konnte Wildman nicht unbedingt überzeugen - auch wenn er mitlerweilen besser geworden ist (...und sich nebenbei erwähnt ein neues Outfit in Form eines zotteligen schwarzen Fells zugelegt hat...). Es sah aus, als wenn Patrick gewinnen würde, wäre da nicht ein zweiter Wildman im selben Outfit aufgetaucht. Patrick war über die Tatsache, von zwei Gegnern attackiert zu werden, etwas sauer und ließ sich auszählen. Lustig war noch anzusehen, wie das "Team Wildman" anschließend im Ring tanzte.

FireAngel vs. Eric Schwarz

Fireangel (...bei uns auch immer wieder gerne "Geierwallie" genannt...) riß mal wieder seinen Mund weiter auf, als es ihn eigentlich gut tat. Er versuchte das Publikum davon zu überzeugen, daß er der Gasgeber von TNT war, er für alle guten Aktionen im Ring stand und seine Leistung nun unter Beweis stellte, indem er Eric Schwarz als Gegner herausforderte. Dieser kam grinsend mit der üblichen Gelassenheit zum Ring und verprügelte Geierwallie ... äh ... Fireangel nach allen Arten des Wrestlings, was sehr schön anzusehen war. Eric beendete das Match nach (s)einen Facecrusher zu seinen Gunsten. Ein amüsantes Match - vor allem, nachdem Eric zwischendurch mit diversen Sprüchen um sich wirft. Selbst Flame bekam ihr Fett ab.

Mainevent: Dircor & Colossus vs. Matthias Treu & Ulf Herman

Wer Dircor einmal in kurzen Hosen gesehen hat wird sich wünschen, daß die Bekleidungsindustrie ab Dato nur noch lange Hose herstellt ;-)). Aber okay ... irgendwie mußte er sich Kleidungstechnisch an seinen TagTeamPartner anpassen. Dircor hatte sich eine nette Kriegsbemalung angeeignet, hinter der man ihn absolut nicht mehr erkannte - wirklich erstaunlich diese Maskerade. Als erstes machte Team Dircor & Colossus Gegner Matthias Treu fertig und als dieser endlich taggen konnte, war er alles andere als frisch. Auch Ulf Herman bekam sein Fett weg und als dieser taggen wollte, lag Matthias immer noch außerhalb des Rings am Boden. Ulf beglückte seinen Partner mit "freundlichen" und "animierenden" Worten, bekam aber kurze Zeit später wieder die Hucke vollgehauen. Ich hatte in keinster Weise damit gerechnet, das Dircor derartig gelenkig war und eine waghalsige Aktion nach der anderen zeigte. Und das bei dem Gewicht ... BOAH! Schließlich wurde es Ulf zu blöd. Er verließ den Ring, rollte Treu rein und verließ die Halle mit einen lautstarken "Fuck you!". Anschließend wurde Treu noch ein wenig bearbeitet. Den krönenden Abschluß des Kampfes bildete Dircor, der vor den Augen der erstaunten Zuschauer wieselflink in der Ringecke auf´s Top-Rope stieg und ... und ... und von dort aus wirklich einen sauberen Moonsault auf Treu präsentierte (Pin - Kampfende). Ich glaub´, ich bin eine Minute lang dagesessen und hab nur dumm geguckt, so überraschend kam die Aktion. Ich schätze, damit hat auch niemand der restlichen Zuschauer gerechnet. Dircor hat in diesen Match bewiesen, daß er mehr kann als ihn die Zuschauer zutrauten. Fakt ist, daß aufgrund des Sieges von Dircor (und Colossus) diesem wieder die Hälfte der ACW gehört. Wie immer eine herrliche Storyline....

Nachdem von den Zuschauern her wenig bekannte Gesichter aufgetaucht waren, brachen wir bereits 20 Minuten nach der Show auf, um irgendwo was zu futtern. Um mal wieder unser Glück zu versuchen, fuhren wir zum ACW-Sportpark, um die dortige Gaststätte zu testen - und siehe da: unser Versuch war von Erfolg gekrönt! Der neue Besitzer hatte die Gaststätte auch gleich vom doch etwas seltsam klingenden Namen "Knoblauch" nach "Da´ Nilo" umbenannt. Die Bedienung war einigermaßen auf Zack und auch kleine Sonderwünsche bei unseren Bestellungen wurden berücksichtigt (nein, wir mußten uns ausnahmsweise mal nicht für Personen mit größeren Sonderwünsche schämen). Das Essen selbst ist vielleicht weniger der Rede wert - für jemanden, der mit Magenbeschwerden zu kämpfen hat, ist die Küche aufgrund seines sparenden Gewürzeinsatzes sehr zu empfehlen. Für unsere Begriffe schmeckte es jedoch ein wenig fad. Interessant wurde es, als wir bezahlen wollten, denn statt uns abzukassieren, verwies uns die Bedienung in Richtung Theke, über der das Schild "Kasse" hing - heißt im Klartext: Man bezahlt beim Wirt, nicht bei der Person, die einen bediente. Nachdem uns der Wirt nicht bedient hatte, fiel das Trinkgeld dementsprechend spartanisch aus.

Die restliche Heimfahrt verlief ohne weitere Zwischenfälle, so daß ich genügend Zeit hatte, meinen fehlenden Schlaf nachzuholen.

Verletztenliste: Keine - nur die veranstaltungstypischen Ermüdungserscheinungen.

Geschrieben von: Robby Ventura
-*- der OBELIX der Dragonhearts -*-